Quelle: "Erinnerungen aus Christian Gotthilf Salzmanns Leben" 1813
Verfasser: Johann Wilhelm Ausfeld
Auszug aus "Erinnerungen aus Christian Gotthilf Salzmanns Leben"
Salzmann tritt ins Predigeramt
[ . . . ] Die Gelegenheit in ein öffentliiches Amt zu treten, zeigte sich ihm erst im Jahre 1768.
In diesem Jahre wurde die Pfarrerstellein dem kleinen Erfurtischen Dörfchen Rohrborn erledigt, und unser Salzmann wurde einer von den 3 oder 4 Mitbewerbern um diese Stelle. Nach der damahligen, ich weiß nicht ob jetzt noch bestehenden Verfassung, mußte ein jeder dieser Mitbewerber eine Probepredigt an dem Orte thun, und die Gemeindeglieder wählten nun, nach der Stimmenmehrheit, denjenigen zu ihrem Pfarrer, der ihnen am besten gefallen hatte.
Auch an Salzmann kam die Reihe des Probepredigens. Beym Herausgehen aus der Kirche wünschte ihm einer seiner Bekannten, der zugegen gewesen war, und die Gesinnung der Bauern erforscht hatte, schon zu der Stelle Glück; aber — noch war eine Probe zu bestehn, an die er wohl am wenigsten gedacht hatte, und die ihm doch größere Anstrengung verursachte als die Predigt selbst. Er war vom Schulzen des Dorfs zum Mittagsessen eingeladen worden, und zu seinem Schrecken duftete ihm, gleich beym Eintritt in das Zimmer, ein starker Knoblauchsgeruch entgegen. Von Zwiebeln, Knoblauch und Allem was in dieses Pflanzengeschlecht gehört, war er nähmlich ein abgesagter Feind, und hatte sich noch nie überwinden können, Speisen, die damit versetzt waren, zu genießen. Nun sah er aber wohl ein, daß ein Zurückschieben des vorgesetzten Gerichts, ihm bey seinem Wirte und, vermöge des Einflusses den dieser, als erste Person im Dorfe behauptete, bey der ganzen Gemeinde nichts weniger als znr Empfehlung gereichen, und daher wahrscheinlich ihn, bey der bevorstehenden Wahl, um die gewünschte Pfarrerstelle bringen würde. Hier galt es also einen muthigen Entschluß, und diesen faßte er. Er nahm seine Portion Knoblauchwurst, als das Gericht ihm angeboten wurde, ohne Weigerung auf den Teller und arbeitete sie, so sehr es auch seiner Neigung zuwider war, glücklich hinunter. Seine Selbstüberwindung wurde belohnt — er erhielt die Stelle.
Von diesem Auftritte, der einen tiefen Eindruck bey ihm hinterließ, mochte es sich mit herschreiben, daß Salzmann späterhin, als Vater und Erzieher, seine Kinder und Zöglinge streng dazu zu gewöhnen suchte, von allen auf den Tisch kommenden Speisen zu essen; und die Entschuldigung, daß sie gegen dieses oder jenes Gericht einen unüberwindlichen Widerwillen hätten, nie gelten ließ.
So sehr Salzmann sich der Erlangung seines Zweckes freuete, so wenig würden viele Andre Neigung bezeigt haben, in die Verhältnisse zu treten, in welche die erlangte Pfarrerstelle ihn nun führte. 80, schreibe achtzig Thaler betrug die mit derselben verbundene jährliche Einnahme, alles in allem gerechnet. Davon sollte denn er, und, wenn er Lust hatte sich zu verehelichen, sollten davon auch seine Frau und Kinder leben. Einen Theil dieser Einnahme mußte er sogar unmittelbar aus den Händen herumstreichender, heimathloser Bettler empfangen. Diese pflegten nähmlich, einem alten Herkommen zufolge, in Rohrborn zur Beichte und zum Abendmahle zu gehen, und ermangelten nicht, auch ihren Sechser als Beichtgeld darzubringen. Ja unter seinen eigentlichen Pfarrkindern, den Bauern des Dorfes selbst befanden sich viele, deren Vermögensumstände in einem so kläglichen Zustande waren, daß sie in dieser Hinsicht vor den wirklichen Bettlern nicht viel voraus hatten *). Er trat indeß seine Stelle mit gutem Muthe an, und versicherte als Greis oft, daß die in Rohrborn verlebten Jahre unter die vergnügtesten seines Lebens gehörten.
*) Als Salzmann sein Rohrborn im Jahre 1801 wieder besuchte, fand er die ökonomischen Umstände der Einwohner gar sehr zu ihrem Vortheile verändert. Er rechnete dieß einem seiner Nachfolger, dem noch jetzt, und zwar seit 1785 die Pfarrerstelle zu Rohrborn bekleidenden Hrn. Joh. Gottfr. Schäfer, zum Verdienst an; der seine Bauern mit dem Kleebau bekannt gemacht, dadurch ihren Viehstand außerordentlich verbessert, auch ihnen zum Anpflanzen der Obstbäume auf schicklichen Gemeindeplätzen Anleitung gegeben, und so ihren Wohlstand gegründet habe.
Salzmanns Aufenthalt in Rohrborn
Seine Verheyrathung
Sehr wichtig wurde der Aufenthalt in diesem einsamen Dörfchen für unsern Salzmann auf dreyfache Weise.
1) Dadurch, daß ihn seine geringe Einnahme hier, wo er die erste eigene Wirthschaft einzurichten hatte, zur möglichsten Einschränkung seiner Bedürfnisse veranlaßte. Gewiß mußte es für einen Mann der, wie er, von der Vorsehung dazu bestimmt war, in einem mehr als gewöhnlich ausgebreiteten Kreise zu wirken, Unternehmungen auszuführen, die die Kraft der gewöhnlichen Menschen überstiegen haben würden, von großer Wichtigkeit seyn, der Bedürfnisse so wenig als möglich zu haben, und mit Wenigem gut haushalten zu lernen. Wo hätte er aber wohl bessere, dringendere Veranlassung finden können, sich in der einen, wie in der andern Rücksicht zu vervollkommnen, als hier in Rohrborn? Da lernte er entbehren, sparen, das Einfache lieben, blieb mit allen Geld und Zelt zersplitternden Vergnügungen unbekannt, und wurde dagegen mit der reinsten Quelle des Vergnügens bekannt, mit derjenigen, die aus dem Innern des Menschen selbst, und aus der ihn umgebenden Natur immer neue Nahrung erhält, und nie versiegt.
2) Dadurch, daß er hier, in der ländlichen Stille, die ihn umgab, Zeit und Veranlassung genug zum eigenen Denken und Forschen nach Wahrheit hatte. Da war keine Bibliothek, deren Bücher ihn hätten anziehen, zum beständigen Verfolgen fremder Meinungen und Gedanken verleiten, und so vom eigenen Denken und Ueberlegen abhalten oder ihn darin stören konnen; keine Gesellschaft, die ihm täglich gewiss Stunden ganz geraubt, und ihn wahrscheinlich für noch mehrere betäubt und zerstreut hätte; kein Getümmel von Menschen, das ihm bey seinen stillen Betrachtungen lästig gefallen wäre; kein Drängen von allerhand unbedeutenden, kleinen Vorfällen und Neuigkeiten, die oft seine Aufmerksamkeit von wichtigern Dingen würden abgezogen haben. Nein, er lebte ruhig, ungestört, sich selbst und seiner Pflicht. Und da er durch Fleiß in der Jugend seinen Geist ausgebildet, zum Denken gewöhnt, und einen Schatz von nützlichen Kenntnissen gesammelt hatte: so ging denn auch die ihm hier zu einem ruhigen Leben vergönnte Zeit nicht für ihn verloren. Er verarbeitete da gleichsam die Begriffe und Kenntnisse, die er in der Schule, auf der Universität und im Umgange mit Menschen sich zu eigen gemacht hatte, und bildete sich nach und nach einen Plan für sein künftiges Leben.
Besonders gern bestieg er einen Hügel in der Nähe des Dorfes, wenn er sich in seinen Gedanken mit der Zukunft beschäftigen wollte. Auf diesem Hügel, das habe ich ihn einigemahl äußern horen, faßte er zuerst den Gedanken, zur dereinstigen Gründung einer Erziehungsanstalt; und entwarf da schon die ersten Grundzüge zu dem gefestigen Gebäude, das er dann in den Jahren des reifern Alters mit so viel Beharrlichkeit und glücklichem Erfolge wirklich zu Stande brachte.
3) Wurde der Aufenthalt in Rohrborn für unsern Salzmann dadurch sehr wichtig, daß ihm Gott hier eine treue, thätige, verständige Lebensgefahrtinn schenkte, ohne deren kräftigen Beystand ihm die Ausführung seines Werks schwerlich gelungen seyn würde. Sie war die älteste Tochter (Sophie Magdalene, gebohren den 11ten Jan. 1756) des Pfarrers Schnell in dem, nicht weit von Rohrborn entfernten Dorfe Schloß-Vippach. Oeftere Besuche, die er bey ihrem Vater machte, hatten ihm Gelegenheit gegeben, sie kennen zu lernen; denn das hätte ich billig vorhin schon den Lesern bemerkbar machen sollen, daß Salzmann nicht völlig als Einsiedler in Rohrborn lebte, sondern mit einigen benachbarten Predigern eine beständige Verbindung unterhielt, und dieselbe zu seiner weitern Ausbildung treulich benutzte. Da nun Salzmanns Besuche in der Pfarrey zu Schloß-Vippach aus begreiflichen Ursachen noch häufiger vorfielen, als seine Besuche bey den andern Amtsbrüdern: so verbreitete sich bald in der umliegenden Gegend das Gerücht, daß er auf die Tochter vom Hause, die damahls, ihres noch zarten Alters ungeachtet bereits die Größe und Stärke einer zwanzigjährigen Jungfrau erreicht hatte, seine Absichten gerichtet haben müsse.
Diesen Umstand benutzte er, der dergleichen Absichten allerdings schon seit geraumer Zeit hatte, auf eine scherzhafte Weise sein Wort anzubringen. Er schrieb an den Herrn Pfarrer Schnell, es thue ihm leid daß, wie er vernommen habe, seine älteste Jungfer Tochter in das Gerede der Leute gekommen wäre; und er wisse kein sichereres Mittel, diesen Leuten den Mund für die Zukunft zu verstopfen, als wenn das, was sie sich als heimliche Muthmaßung zuflüsterten, zur offenkundigen Gewißheit gebracht würde. Da nun sowohl er als seine Tochter ihn, den Briefschreiber, seit geraumer Zeit genau kennen gelernt hätten: so glaube er nichts Unbilliges zu fordern, wenn er sich gleich durch den Ueberbringer dieses Briefs eine bestimmte Antwort auf seine Anfrage zurück erbitte, ob die letztere sich entschließen könne die Seinige zu werden.
Durch einen Expressen wurde dieses Sendschreiben alsbald von Rohrborn nach Schloß-Vippach befördert, und siehe da — der Bote brachte auch richtig die sehnlichst gewünschte Zusage schriftlich mit zurück.
Am 15ten May 1770 wurde zu Vippach das, durch die herzlichste gegenseitige Zuneigung und Achtung veranlaßte Ehebündniß, mittelst priesterlicher Einsegnung vollzogen, und unser Salzmann führte seine junge Braut heim.
Salzmanns am Rande das Grabes
Seine ersten Vater-Freuden und Leiden
Gar bald wurde das glückliche Paar mit dem bekannt, was man Hauskreuz zu nennen pflegt. Denn eine langwierige hitzige Krankheit führte den Hausvater noch in demselben Jahre an den Rand des Grabes. Unvermögend, sich selbst zu helfen, ohne Besinnung, lag er mehrere Wochen hart danieder. Aerztlicher Rath war, bey der Entfernung des nächsten Städtchens Sömmerda, in plötzlich ihn wünschenswerth machenden Fällen nicht sogleich zu erhalten; an erfahrnem Beystande fehlte es in dem Dörfchen selbst gänzlich; die gute Mutter der jungen Frau brachte wohl abwechselnd einmahl einen Tag oder eine Nacht in dem Krankenhause zu, um die hart bedrängte Tochter durch ihren Beystand zu unterstützen: allein auf längere Zeit ihr eigenes Hauswesen zu verlassen, war ihr nicht möglich. Oft lag also mehrere Tage und Nächte der erst vierzehnjährigen angehenden Ehefrau die Sorge für den todtkranken Gatten ganz allein ob; und sie zeigte dabey schon jene Kraft und Ausdauer, die man in späteren Jahren an ihr bewundern mußte, wo sie einem Hanshalte von 60 bis 80 Personen vorzustehen hatte.
Den Bemühungen des Arztes und der unermüdlichen Sorgfalt der treuen Gattin wich endlich die heftige Krankheit, und die Kräfte stellten sich allmählig wieder ein. Doch ehe noch die Genesung vollständig wurde, zeigte sich Veranlassung zu neuem Kummer. Daß von den 80 Thalern, die das jährliche Einkommen des Pfarrers zu Rohrborn ausmachten, bis dahin nur ein Weniges zurückgelegt worden seyn konnte, und daß die mehrere Wochen dauernde Krankheit eine Menge ungewöhnlicher Ausgaben nöthig gemacht haben mußte, ist leicht zu begreifen. Die Kasse des Ehepaars war daher gänzlich erschöpft. Die Aeltern um Unterstützung zu bitten, die nur vor Kurzem erst, bey ihrer Verheyrathung, ungewöhnliche Ausgaben gehabt hatten, war ihrem Zartgfühl zuwider; und Geld zu borgen, schien ihnen auch mißlich. Einige Tage waren ihnen so, in ängstlicher Stimmung hingegangen, als einmahl, ich weiß nicht mehr, war es der Mann oder die Frau, den in der Stube stehenden Schrank öffnete, und auch sogleich, mit wahrem Entzücken, eine kleine Summe Geldes entdeckte, die von unbekannter Hand hinein gelegt worden war. Thränen der Freude traten ihnen gewiß, bey dieser unerwarteten Rettung aus einer so unangenehmen Verlegenheit, in die Augen; und sie segneten die feinfühlende Seele, die sich ihrer Noth angenommen hatte, noch ehe sie ihr dieselbe entdeckten.
Im Frühjahr 1771 sah das junge Paar den ersten Aelternfreuden entgegen. Sie wurden ihnen gewährt; ein Knabe, den sie, nach dem Großvater Salzmann, Christian nannten, war der erste Zweig der hernach so zahlreichen Familie. Wenig Stunden nur überlebte dieser gute Großvater die frohe Nachricht von der Geburt seines ersten Enkelchens. Eine Krankheit, zu der erlittene Kränkung den ersten Grund legte, raffte ihn in einem Alter von nur einigen und fünfzig Jahren dahin. Und — auch der kleine, kurz vor des Großvaters Tode gebohrne Enkel folgte ihm bald in die Ewigkeit nach, ehe er noch ein Vierteljahr durchlebt hatte.
Daß der frühe Tod dieses ersten Kindes auf unsern Salzmann tiefen Eindruck machen mußte, läßt sich denken. Er war aber schon damahls gewohnt, sich, bey den ihn treffenden Schicksalen nicht ganz seinen Empfindungen hinzugeben: sondern sie vielmehr zu einem Gegenstande des Nachdenkens zu machen, ihrem Ursprunge nachzuforschen, und die Mittel aufzusuchen, durch welche ihnen für die Zukunft möglichst vorgebeugt werden könne. Also diente gewiß dieser schmerzliche Todesfall dazu, seine Aufmerksamkeit auf die Behandlung der Kinder in den ersten Tagen und Wochen ihres Lebens hinzuleiten, und ihm einen großen Theil der Mängel zu enthüllen, die man sich dabey, besonders in jenen Zeiten noch zu Schulden kommen ließ.
Die Anwendung von dem, was sein Nachdenken ihn hierüber lehrte, machte er in der Folge zunächst bey seinen eigenen Kindern, deren seine Gattinn ihm noch vierzehn gebahr, die alle die gefährlichsten ersten Monathe glücklich üherlebten, und von denen nur ein einziges de» Aeltern in die Ewigkeit vorangegangen ist. Dann aber, als er sich eine Reihe von Jahren hindurch von der Güte seiner Grundsätze, in Hinsicht der körperlichen Erziehung, durch die Erfahrung überzeugt hatte, theilte er dieselben auch seinen Nebenmenschen durch verschiedene Schriften mit; besonders durch die von ihm herausgegebene Zeitschrift, den "Boten aus Thüringen", und die aus demselben hernach besonders abgedruckte Beschreibung von "Sebastian Klugens Leben".
In die letzte Zeit seines Aufenthalts in Rohrborn fällt der Tod seiner guten Schwiegerältern. Sie starben kurz nach einander an einer ansteckenden Krankheit, die damahls viele Menschen wegraffte. Wie er von ihnen die unzweydeutigsten Proben einer herzlichen Zuneigung und eines schätzbaren Vertrauens erhalten hatte, so war gegenseitig seine Liebe gegen sie unwandelbar fest gegründet. In den letzten Jahren seines Lebens noch gewährte ihm der Empfang der in Oelgemählden dargestellten Brustbilder jener Redlichen, die bis dahin in den Händen eines andern Schwiegersohns gewesen waren, ungemein viel Freude; und er ließ sie, nebst dem Brustbilde seines braven Vaters, in seiner Schlafkammer aufhängen.
Der Tod der geliebten Schwiegerältern mußte ihm daher äußerst nah gehen. Doch auch hier ließ er es nicht beym Gefühle des Schmerzes, der Liebe und des Dankes bewenden; sondern überlegte, wie er diese Liebe und diesen Dank auch jetzt noch, wo die Guten von der Erde geschieden waren, am besten thätig beweisen könne. Und da fielen ihm denn gleich die beyden jüngern Schwestern seiner lieben Frau ein, die nun vaterlos und mutterlos da standen. Sein Entschluß war bald gefaßt; er nahm sie beyde zu sich, sorgte treulich nicht allein für ihr äußerliches Beste, sondern auch für ihre weitere geistige Ausbildung, und verheyrathete sie späterhin mit rechtschaffenen und geschickten Männern; die ältere mit dem Herrn Pfarrer Eckardt in Bindersleben bey Erfurt, die andere mit dem Herrn Educationsrath Andre, bisherigen Director der protestantischen Schulen, zu Brünn in Mähren.
Salzmanns Eifer für das Erziehungswesen wird noch weiter entflammt
Er wird Schriftsteller
Das Jahr 1772 führte unsern Salzmann aus seiner ländlichen Einsamkeit in die Mauern einer, ansehnlichen Stadt. Er wurde zum Diakonus an die Andreaskirche zu Erfurt berufen und nahm den Ruf an. Bald darauf wurde auch die Pfarrerstelle in seiner Gemeinde erledigt, und ihm übertragen. Hinweg war nun freylich für ihn die Ruhe, die ihn in Rohrborn umgeben hatte; hinweg ein großer Theil der freyen Zeit, die ihm dort geblieben war. In einen weit geräuschvollern, unruhigern, verdrußreichern Wirkungskreis war er getreten, und gar manche Freude, gar manche Aufheiterung mußte er jetzt entbehren, die seinen Aufenthalt auf dem Lande ihm so werth gemacht hatte. Doch auch in dieser neuen Lage zeigte die Vorsehung ihm wieder reichliche Gelegenheit, sich selbst mehr auszubilden, und für das Beste seiner Brüder thätig zu seyn; und das war und blieb ja sein redliches Streben, sein heissester Wunsch. [ . . . ]