Chronik der Brände, Unwetter und der Feuerwehr

Verfasser: Dieter Knörig, Rohrborn; u.a.

1613
„Anno 1613 am 29sten Maÿ ergangen Thüringischen Sündfluth, durch welche in der Nachbarschaft, als in Groß- und Kleinbrembach, Vogelsberg, Orlishausen, Frohndorf und anderen Orten viel Menschen, Vieh und Häuser verdarben; doch ist hiesigen Ortes nicht vermißt worden“ (Zentrum der Unwetters war zwischen Weimar und Apolda. Aus TL-Zeitung)

1694
„Anno 1694 Dienstags p.9. Trinitatis (Anfang August). Nachmittags 3 Uhr ist ein starker Wasserguß durch Weÿmarische Feldt in 2 Ströhmen durchs Dorf gefahren“

1698
In der Kölledaer Chronik steht geschrieben: 1698 brannten 132 Häuser nebst vielen Scheuern und Ställen. Ein Frau ist im Keller erstickt am 2ten Dezember.

1719
"Brannte die hiesige Pfarrscheuer mitsamt den völlig eingeernteten Früchten ab und war ohne allen Zweifel von gottlosen Leuth angelegt."

1722
"den 17 Juni Mittwochens nach dem 2. Fest Trinitatis ist allhier ein erschröckliches Ungewitter gewesen, wobei es geregnet und geschloßt hat, daß das Wasser wie ein großes Wehr hereingeschossen ist, daß auch die Leute unten im Dorfe haben müssen auf die Böden flüchten. Es ist den Leuten das Wasser in die Stuben gegangen, da es vielen Schaden getan, Wände eingerissen und den Leuten viele Sachen mitfortgenommen. Und von niemand hier gedenken, daß einmal ein solch großes Wetter gewesen."

Die Kölledaer Chronik berichtet von diesem Tage:
"Im Jahre 1722 am 17ten Juni war ohnweit Bachra vermuthlich ein Wolkenbruch gefallen da denn die Wasserfluthen wie Tonnen in unsere Flur gewalzet kamen, so daß an Feldern und Häusern, sowohl hier, als auch in der Nachbarschaft großen Schaden getan."

1728
"ist abermahls ein grausames Gewitter gewesen, so Tag und Nacht gewähret, ein Blitz auf den anderen ein Donnerschlag auf den anderen gefolget, und ein grausames Gewässer gewesen, daß kein Mensch hier weiß, das dergleichen Gewitter und Gewässer gewesen. Das Gewässer hat Hannß Andreas Fuldin's seine Scheune eingeworfen. Es ist dies Gewitter über Michaelis herumb gewesen, den 13. Sept. gleich auf die Kleinsömmerisch Kirmse."

1740
"haben wir einen sehr großen, kalten fast unerträglichen Winter erlebt, dergleichen von Menschengedenken noch nicht erlebt worden. Das Futter wurde sehr theuer, das auch ein Fuder Heu 12 Thaler kostete. Von Michaelis bis zum grünen Donnerstag war starkes Eis und die Zeitungen konnten nicht genug berichten wie viele Menschen erfroren. Das Vieh in Ermangelung von Futter und Stroh hingefallen. Doch hat Gott hiesige Seelen behütet, daß kein Mensch erfroren."

1761
In der Kindelbrücker Chronik „Mein Kindelbrück“ ist zu lesen: Im Jahre 1761 den 5. Juni mittags 12 Uhr brach in Kindelbrück ein Feuer aus. Nach 12 Stunden waren das Rathaus, die Ulrichskirche nebst Turm mit 6 Glocken, Pfarrhaus, die Schule und 179 Häuser mit Hintergebäuden eingeäschert. Da gerade der 7jährige Krieg tobte und große Teurung herrschte, dauerte es lange ehe alles wieder aufgebaut war. Aus den 6 geschmolzenen Glocken wurden 3 neue gegossen.

1780
Goethe in Großbrembach

Goethes Brief an Charlotte von Stein vom 26. Juni 1780 über das Feuer:
      "Gestern war ich in Ettersburg und dicktirte der Göchhausen mit dem lebhafftesten Muthwillen an unsern Vögeln, die Nachrichten von Feuer in Gros Brembach jagte mich fort, und ich war geschwind in den Flammen. Nach so lang trocknem Wetter, bey einem unglücklichen Wind war die Gewalt des Feuers unbändig. Man fühlt da recht wie einzeln man ist, und wie die Menschen doch so viel guten und schicklichen Begriff haben, etwas anzugreifen. Die fatalsten sind dabey, wie immer, die nur sehen was nicht geschieht, und darüber die aufs nothwendige Gerichteten Menschen irre machen. Ich habe ermahnt, gebeten, getröstet, beruhigt, und meine ganze Sorgfalt auf die Kirche gewendet, die noch in Gefahr stund als ich kam und wo ausser dem Gebäude noch viel Frucht die dem Herrn gehört, auf dem Boden zu Grunde gegangen wäre. Voreilige Flucht ist der gröste Schaden bey diesen Gelegenheiten, wenn man sich anstatt zu retten widersezte, man könnte das unglaublige thun. Aber der Mensch ist Mensch und die Flamme ein Ungeheuer. Ich bin noch zu keinem Feuer in seiner ganzen Acktivität gekommen als zu diesem. Nach der Bauart unsrer Dörfer müssen wirs täglich erwarten. Es ist als wenn der Mensch genötigt wäre, einen zierlich und künstlich zusammengebauten Holzstos zu bewohnen, der recht, das Feuer schnell aufzunehmen, zusammen getragen wäre.
      Aus dem Teich wollte niemand schöpfen denn vom Winde getrieben schlug die Flamme der nächsten Häuser wirblend hinein. Ich trat dazu und rief es geht es geht ihr Kinder, und gleich waren ihrer wieder da die schöpften, aber bald musst ich meinen Plaz verlassen, weils allenfalls nur wenig Augenblicke auszuhalten war. Meine Augbrauen sind versengt, und das Wasser in meinen Schuhen siedend hat mir die Zehen gebrüht, ein wenig zu ruhen legt ich mich nach Mitternacht, da alles noch brannte und knisterte im Wirthshaus aufs Bett, und ward von Wanzen heimgesucht und versuchte also manch menschlich Elend und unbequemlichkeit. Der Herzog und der Prinz kamen später, und thaten das ihrige. Einige ganz gewöhnliche und immer unerkanndte Fehler bey solchen Gelegenheiten hab ich bemerckt. [...]
      Adieu liebste, als ich gestern zum Feuer kam, war das erste dass ich meinen Ring abthat und in die Tasche steckte.
G."

In seinem Tagebuch erwähnt Goethe am 18. Februar 1782 nocheinmal ein Feuer in der Nähe Rohrborns, ritt aber diesmal nicht selbst dorthin: "... Nachts brannte Kl. Sömmeringen." (Wenigensömmern)

1793
In seiner in jenem Jahr herausgegeben Chronik über das Erfurtsche Gebiet schreibt M. Jakob Dominikus von den Bränden und den Gegenmaßnahmen des 18. Jahrunderts in Sömmerda:
"Es litt in den Jahren 1736, 1762 und 1788 sehr viel durch Feuersbrünste, so daß 125 Wohnhäuser ohne Scheuern und Ställe, und zwar in dem ersten 75, in dem zweiten 14 und in dem dritten Jahre 36 abbrannten. Alle diese wüsten Hofstätten sind größtentheils wieder aufgebauet, und nach dem neuern Mandat mit Ziegeln gedeckt, wodurch die Stadt selbst mehr verschönert ist. Dem Anschein nach wird in 10 Jahren keine Stätte zu einem neu aufzurichtenden Haus mehr vorfindlich, und die noch 1784 unbewohnten 6 Häuser, wie auch die 40 wüsten Hofstätten bald gar nicht mehr unbenutzt seyn. Denn jeder Fremde, der sich ansiedeln will, erhält 100 Rthlr. auf 20 Jahre ohne alle Interesse von der Herrschaft. Dieses und daß an jeder Hofstätte ein neues Haus errichtet werden kann, und jedes abgerissene mit einem neuen ersetzt werden muß, hat außerordentlich gewürkt und zur Belebung der Stadt beigetragen. Wenn die fremden Ansiedler auch größtentheils arme Leute sind, so erholen sie sich doch bald durch Fleiß und Thätigkeit, worinn die Sömmerdaner ihnen ein schönes Beispiel geben.

Dieser Brandschaden hat zu gleicher Zeit auf die Verbesserung der Feuerrüstung gewürkt. Sie besteht aus 4 Künsten (=Geräten, Spritzen), wovon eine (der Feuerläufer) zur Hülfe entlegener, zwei aber zur Hülfe nahe gelegener Orte bestimmt sind, und aus einer Menge Feuerhacken, Leitern und Eimern. Jede Kunst hat ihren Spritzenmeister, Handlanger und Anspänner, die nach der Reihe vorspannen müssen."

1795
In der Kölledaer Chronik steht geschrieben: Im Jahre 1795 am 14. August ¼ auf elf Uhr war eine Feuersbrunst in Kölleda. Es verbrannten 135 Häuser 82 Scheunen. Ein Mann von 80 Jahren und ein Kind von 8 Jahren kamen in den Flammen um. Über 100 Stück Vieh an Pferden, Kühen, Schweinen und Schafen wurden ein Raub der Flammen. In Kannawurf fand man Asseln (Reste von verbranntem Stroh), bei der Commende Griefstedt entdeckte man halb verbrannte Blätter aus Cölledaer Schriften, in Etzleben Blätter aus Gesangbüchern, in Frohndorf Überreste von verbrannten Kleidungsstücken, Speckseiten u.s.w.

1799
"den 7. Juli entstand in unserem Dorfe früh zwischen 2 und 3 Uhr ein fürchterlicher Brand wobei 11 Häuser ebensoviele Scheunen und Ställe in der Zeit von 2 Stunden von den Flammen aufgezehrt wurden. Das Feuer kam zwischen des Schulzen Balthasar Jakob Brauer und Rudolf Zwinkmanns Scheuer aus und war höchstwahrscheinlich von einem gottlosen Rohrborner, deren es viele gibt, um den Brauer einen Tort zu tun, weil es sich angelegen sein ließ, die angefangene neue Pfarrwohnung schnell zu betreiben, womit aber die unzufriedenen, unvernünftigen übel zufrieden und ihn deswegen heftig anfeindeten. Ich wohnte damals mitten im Dorfe (heute Hausnummer 7) zwischen Heinrich Krauße neben mir und Rudolf Klee hinter mir, weil mein Pfarrhaus noch nicht fertig war. Beide Nachbarn brannten rein ab. Die Glut verbrannte die Spitzen der im Hof stehenden Zwetschenbäume, meine Wohnung blieb aber unbeschädigt. Mit dankbarem Herzen erkenne ich, daß der Herr seine Hand über mich und meine Familie gehalten hat."
Pastor Schäfer

Die Namen der Abgebrannten:
Johann Rudolph Klee 1 Haus 1 Stall 1 Scheuer
August Heinrich Krauße 1 " 1 " 1 "
Johann Georg Hemmleb 1 " 1 " 1 "
Johann Rudolph Zwinkmann 1 " 1 " 1 "
Balthasar Jakob Brauer 2 " 2 " 2 "
Anton Rottorf 1 " 1 " 1 "
Christoph Egnolf 2 " 2 " 2 "
Georg Heinrich Brauer 1 " 1 " 1 "
Dem Heimbürgen Johann Heinrich Hemmleb auch 1 " 1 " 1 "

damalige Geräte

damalige Löschgeräte

Ledereimer, Einreißhaken und Taue waren damals die wirkungsvollsten Löschgeräte. Auch versuchte man durch Einreißen von Gebäuden dem Feuer Einhalt zu gebieten. Viertausend Jahre alt ist eine auf Papyros überlieferte Feuerlöschordnung. Cäsar Augustus unterhielt um die Zeitenwende eine kaiserliche Feuerwehr von immerhin 7000 Mann mit eigenem Gerät in über die Städte verteilten Feuerwachen. Im Mittelalter wurden alle Bürger zur Brandbekämpfung verpflichtet, die Feuerlöschordnungen schrieben zudem vor, daß Frauen und Kinder mitzuhelfen hatten, wenn „Not am Mann“ war. In den Orten waren Nachtwächter eingesetzt. Diese mußten stündlich singen.
In Rohrborn war der letzte singende Nachtwächter Andreas Necke. Er sang:

„Hört ihr Leut und laßt euch sagen
Unsre Uhr hat .... geschlagen
Bewahrt das Feuer und das Licht
Daß kein Unglück nicht geschieht.
Lobet den Herrn!“

Es gab in dieser Zeit keine Feuerversicherung. Man sammelte für Brandgeschädigte in den Nachbarorten Naturalien und Geld.
Georg Heinrich Rasch schreibt:
„Für uns, durch den Brand im Oktober 1820 Verunglückten, ist eine, von dem H. L. Landrath von Münchhausen ausgeschriebenen Kollekte in diesem Regierungskreise durch freundliche Beiträge der Ortsbewohner und Rittergutsbesitzer gesammelt worden.
Hiervon habe ich gekriegt, nachdem es auf die Familien vertheilt wurde:

9 Scheffel Korn, 2 Scheffel Gerste, 2 ½ Scheffel Hafer, 7 Thaler Geld.
Rottorf, Häßler, Rötting und Hemmleb kriegte jeder 3 Scheffel Korn mehr.
Peter kriegte soviel wie ich.
Krauße 4 Scheffel Korn.
Das Stroh wurde in gleiche Theile vertheilt.“

1820
brannte auch die Scheuer von Georg Balthasar Egnolf ab.

1839
"Am 15. Juli 1839 gegen 12 Uhr Mittags zeigten sich 3 schwere Gewitter. Eins von Alperstedt herkommend überzog unser Dorf, und der Blitz schlug mit großen Krachen und Schmettern und großen Schreck in unseren Kirchturm, doch ohne zu zünden, ein. Es schlug unweit der Fahne an der Mittagseite durch das Dach des Thurms, eine Ziegel zermalmt, links über dem Seigerhaus (Seiger = Uhr), die Walze welche den Hammer zog zerschmettert, an dem Drahte welches den Hammer zieht durch das Seigerhaus hinunter, in den Boden des Uhrhauses durch ein etwa 1 Zoll großes Loch ohne etwas zu verletzen, an dem Drahte hinab zum Hammer, denselben vom Glockenstuhl wo er befestigt war, abgerissen. Die Säule des Glockenstuhls beinahe ganz zersplittert und zerschmettert. Von da ein Brett zerrissen woran die Steine der Uhr laufen, aus dem Gewicht der Uhr das hölzerne Rad des Klobens ausgerissen ohne das Seil zu beschädigen, am Kirchdache ein Gesparr zersplittert, durch das steinerne Gewölbe in die Sakristei und von da durch das an der Morgenseite befindliche Fenster, wovon alle Scheiben zerschmettert, zwischen den Eisenstäben hinaus. Der Draht des Hammer war ein geschmolzenes verbranntes Eisen, in lauter kleine Stücken zerrissen. An der Mauer des Thurmes zeigten sich bedeutend große und kleine Risse, über und bei den Schallöchern. An den Glocken war kein Schade geschehen. Auch die Uhr, wo der Blitz vorbeigefahren, war ganz unbeschadet geblieben."
So niedergeschrieben von Georg Heinrich Rasch.

1845
"am 27. Januar wurde die Gemeinde von einer Feuersbrunst heimgesucht welche folgende Gebäude hinwegraffte:
Johann Heinrich Hemleb sen. (Hornung): Haus, Scheuer, Stall
Johann Georg Klee sen. (gen. der Advokat) (jetzt Pfeiffer, Georg; Necke, Fritz): Haus, Scheuer, Stall
Johann Georg Klee jun. (gen. Salz Klee) (Jetzt Knörig, Detlef): Scheuer, Stall, Haus wurde beschädigt
der Witwe Güldenzopf (jetzt Wilfried Schwarze): Scheuer, Stall
des Schankwirts Schröder: Stall"

1845
am 5. November brach von boshafter Hand angelegt, um 5 Uhr morgens in der Schulscheune Feuer aus und raffte diese mit dem darin befindlichen Kuhstalle hinweg und beschädigte das Dach des Schul- und Wohnhauses. Der Schulmeiser Hahn zog mit seiner Familie und den Schulkindern in die gerade leerstehende Schenke ein, auf dem Tanzsaale wurde die Schule gehalten. (Christian Clemens Rötting wird 1844 als Schankwirt genannt. Es wurde zu dieser Zeit die Schenke umgebaut. Er hat in seinem Hause Nr. 11 ausgeschenkt, vor dem Hause wurde getanzt.)

1846
am 12. Okt. zum Kirchweihfeste wurde die Schule von mir eingeweiht. Pastor Rübe

1884
am 24. Juli früh 6 Uhr schlug der Blitz in Haus Nr. 53 ein. Erschlagen wurde Ferdinand Ahl und dessen Ehefrau Berta Ahl verwitwete Weiße geb. Knörig. Ihre Mutter Wilhelmine Knörig stand am Fenster nach der Straße, ihr geschah nichts. Die Verunglückten waren der Stiefvater und die Mutter von Wilhelm Weiße.
Ergänzung von Chr. Rottorf (Enkelin v. Wilhelm Weiße): Der Blitz schlug durch ein (heute vermauertes) Fenster am östlichen Giebel ein. Wilhelmine Knörig soll gesagt haben: "Ferdinand, deine Haare brennen!", dann sackte das Ehepaar tot zusammen. Der etwa 12jährige Wilhelm Weiße, der im Zimmer darüber noch schlief, wurde durch die Wucht des Einschlages aus dem Bett geworfen, blieb aber unverletzt.

Rechnung der Handdruckspritze

Rechnung der Handdruckspritze

1890
wurde von der Gemeinde Rohrborn eine Handdruckspritze von der Firma Sorge Vieselbach gekauft. Man kann von diesem Zeitpunkt an von einer organisierten Feuerwehr in Rohrborn sprechen. (Brandmeister Gottlob Pfeiffer)

1912
Zur Rohrborner Kirmes brannten bei Otto Becker (Ida Rasch) und Reinhold Zwinkmann die Scheunen ab.

1914
brach bei Friedrich Althanß ein Großbrand aus. Es verbrannten Scheune und Stall von Althanß und eine Schuppe von Theodor Knörig. (Brandmeister Ernst Barth)
Kleinere Brände waren noch bei Anna Peter (Stall jetzt Seidel) und Fritz Hoppe (Scheune jetzt Hugo Zwinkmann).

1925
bekam die Sömmerdaer Feuerwehr ein Löschfahrzeug. Bei der ersten Probe waren die Wehren von Rohrborn und Wenigensömmern eingeladen. Es war eine Übung mit Wasserförderung über lange Wegestecke von der Unstrut zum Rathaus angesetzt. Wenigensömmern und Rohrborn hatten zwar zuerst Wasser an der „Brandstelle“, doch hat sich die neue Technik durchgesetzt.

1928
wurde der Löschteich in der jetzigen Form hergerichtet. Die Feuerversicherung hat Zuschüsse gegeben. Gespeist wurde der Teich durch Quellen und Rohrleitungen.

1930
brannte bei Edmund Zwinkmann die Scheune ab. Ende Mai bis zur Ernte war die Scheune wieder aufgebaut. Die Kameraden der Feuerwehr bekamen damals je Stunde Einsatz oder Übungszeit 0,50 Mark. (Wehrleiter Otto Zwinkmann)

Frauen-FeuerwehrLupe

Frauen-Brandschutzgruppe Anfang des Krieges
stehend: Lucie Kallenberg, Erika Franz, Ruth Schwarze, Lotte Zwinkmann, Hulda Knörig, Rosa Mirre; sitzend: Irene Gose, Lotte Bauer, Rosemarie Schwarze, Ursula Rötting

1939
Als 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach und die jungen Männer in den Krieg ziehen mußten, wurden die Jugendlichen und Frauen zum Brandschutz verpflichtet. Es mußte jede Nacht gewacht werden. Vor Mitternacht mußten die in der Industrie tätigen Männer wachen, nach 12 Uhr die Landwirte. Es war damals totale Verdunklung angeordnet. An einem Masten vor der Schenke hatte man eine Sirene angebracht. Es war die Sirene von Otto Schwarze vom Elekromotorwagen. Die meisten Rohrborner Familien bauten sich Erdbunker in ihren Gärten, Gänsestietz, Hügel usw., wo sie bei Luftangriffen Schutz suchten.

1945
In den letzten Kriegstagen Anfang April 1945 war ein Löschfahrzeug der Sömmerdaer Feuerwehr mit Mannschaft aus Sicherheitsgründen in Rohrborn bei Ernst Zwinkmann in der Scheune stationiert.

1947
am Donnerstag vor der Rohrborner Kirmes gegen 12.45 Uhr brach bei Siegfried Schwarze ein Brand aus. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder. Alle angrenzenden Gebäude konnten gehalten werden. (Brandmeister Oskar Rötting) Auf einer Tenne waren Kartoffeln gelagert, die durch die Hitze gar geworden waren, so daß bei dem damals herrschendem Hunger mancher sich schnell ein paar schälte und aß.

1952
wurde das Gerätehaus neu gebaut. Das alte wurde durch die Feuerwehr abgerissen, und durch eine Firma aus Erfurt aufgebaut. (Bürgermeister Leonhardt)

1957
Als die Kommandos der Feuerwehr in Sömmerda und Kölleda aufgelöst werden sollten, bekam die Freiwillige Feuerwehr von Rohrborn als letzte des Kreises Sömmerda eine Tragkraftspritze (TS6 max. Fördermenge 600l Wasser pro Minute). Es war die TS6 der Gemeinde Werningshausen, die eine TS8 erhalten hatte. Die Spritze wurde am 9. Oktober 1957 übergeben. 1962 wurde sie gegen eine TS8 eingetauscht.

Nach dem Sturm

Kalt!

1963
am 2. März mittags 13.00 Uhr brach bei Milda Hessler ein Brand aus. Scheune und ein mit Spreu gefüllter Stall wurden ein Raub der Flammen.
Nach dem Brand

Nach dem Brand

Das Haus und ein mit Kälbern gefüllter Anbau konnten gerettet werden. Zu dieser Zeit war es bereits sehr kalt und es lag viel Schnee. Es mußten auf dem Teich und in der Tongrube 30cm starke Eisdecken durchbrochen werden. Nachts bei der Brandüberwachung froren die Schläuche ein. Die Feuerwehren von Sömmerda, Weißensee und Frohndorf waren zur Hilfe herbeigeeilt. Das Wasser wurde aus dem Teich und dann aus der Tongrube entnommen. Als nach dem Brande der Teich leer war, wurde er aus der Tongrube wieder aufgefüllt.

Teichreinigung
Bei dem Brande stellte sich heraus, der Löschteich war verschlammt. Die Feuerwehr wurde beauftragt, die Arbeit auszuführen. Mit einem Siloförderband der LPG bei vorwiegend Handarbeit wurde der Auftrag ausgeführt.
Teichreinigung

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Wirkbereichsausscheid in Rohrborn

Der Stall-Rohbau wird genutzt

Der Stall-Rohbau als Übungsgebäude

Nach dem Sturm

Wettkampf am Löschteich

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Beim Kreisausscheid in Kölleda

Beim Kreisausscheid in Kölleda


Nach dem Sturm

Feuerwehrjubiläum in Leubingen

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Feuerwehrjubiläum in Leubingen

Nach dem Sturm

Feuerwehrjubiläum in Leubingen


Nach dem Sturm

Hinter dem Feuerwehrhaus

1980
Die hiesige Gegend wurde in der Nacht vom 14. zum 15. Juni nach vorheriger großer Hitze von von einem schwerem Unwetter heimgesucht. Orkanartige Stürme deckten Dächer ab, brachen große Äste ab und es wurden
Nach dem Sturm

Begutachtung der Schäden

mehrere Bäume umgeworfen, unter anderem eine etwa 150 Jahre alte Linde am Spritzenhaus. Dadurch wurden die elektrischen Leitungen stark beschädigt. Rohrborn war mehrere Tage ohne elektrischen Strom. Man versuchte mit Notstromaggregaten wenigstens die Gefrierschränke in Gang zu halten. In Kölleda wurde eine Person von herabstürzenden Ästen tödlich verletzt.

1988

Zeitungsausschnitt
Auch in Rohrborn wurden durch die vereisten abbrechenden Äste die elektrischen Leitungen beschädigt. Wir hatten dadurch einen Tag keinen elektrischen Strom. Ein Nachteil der schönen alten Bäume, jedoch überwiegen die Vorteile.


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