Beschreibung Rohrborns von 1793

Quelle: Erfurt und das Erfurtische Gebiet nach geographischen, statistischen, politischen und geschichtlichen Verhältnissen, 1793
Verfasser: M. Jakob Dominikus

Titelblatt Erfurt und das Erfurtische Gebiet

[ . . . ] Das Amt Sömmerda besteht aus der Stadt Sömmerda und den beiden Dörfern Schallenburg und Rohrborn. [ . . . ]

Rohrborn

Dieses Pfarrdorf nähret sich bei der Mittelmäßigkeit seiner für Korn und Hafer tragbaren Fluren größtentheils von Wollspinnerei, hat weder Teich, Bach, Mühle, wie die Schallenburger, noch auch einen Fluß, etwas schurigten schlechten Wiesewachs, an Gemeinde-Einkünften ungefähr 37 Rthlr., einige Gemeindehäuser, als Back- Brau-*) Hirtenhaus, Schenke, Pfarrei und Schule. Indessen hat die Kirche an einigen dieser Häuser Antheil.

Jedoch hat sich der Ort seit 1753 gehoben. Die Unterthanen sind fleißiger und industriöser geworden. Dabei sind sie sehr ruhig, und für das Gute empfänglich.

Der Ort war anfangs gräflich Beichlingisch. Die Grafen Günther, Busse, Gerhard und Friedrich verkauften 1429 etliche Zinsen 24 Rthlr., 2 Gänse, 4 Fastnachtshüner und ¼ des Gerichts daselbst an einen Bürger zu Erfurt. Nach der Zeit hatten Heinrich und Richard die Dörfer Stedten und Rohrborn an Hans Heilsperger, Hans und Emil Marschalle und Bürger zu Erfurt um 100 Mark löthiges Silber wiederkäuflich verschrieben, wozu Graf Günther und Hans 1446 ihre Einwilligung gaben. Von Hans Heilsperg kam es 1466 gegen 600 Rthl. an den Rath, wozu G. Hans vollkommen einwilligte.

Uebrigens litt dieser Ort 1697 sehr viel durch die Plündereien der Zigeuner.

*) Mit der Braugerechtigkeit


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